Zülpich - 15.04.2023

Wie funktioniert eigentlich eine Personensuche unter Wasser, wenn das Suchgebiet so weit in der Mitte des Sees ist, dass unsere Einsatztaucher nicht vom Ufer aus mit einer Signalleine gesichert tauchen können?
Dieses Szenario war der Mittelpunkt der diesjährigen Frühjahrsübung. Hierzu fuhr ein Bootstrupp mit unserem größten Motorrettungsboot "Hope" an die vermutete Stelle. Das Ankern, ein eigentlich gewöhnliches und geübtes Manöver, war hierbei besonders anspruchsvoll. Denn zu diesem Zeitpunkt befanden sich neben der Bootsmannschaft bereits zwei Einsatztaucher, ein Sicherungstaucher, ein Signalmann und der Taucheinsatzführer an Bord.

Unser kleineres Boot "Herbert" sollte während des ersten Tauchgangs weiteres Personal zum Suchgebiet bringen. Noch bevor der Personaltausch durchgeführt werden konnte, bemerkte die Bootsmannschaft ein vollständig gekentertes Segelboot - dies war nicht Teil der Übung. Eine in nicht wasserfesten Klamotten bekleidete Person wurde aus dem kalten Wasser aufgenommen und in den Hafen gebracht. Danach folgte die technische Rettung des Segelbootes. Dieses war so voller Wasser gelaufen, dass eine zweite Segelmannschaft nicht mehr in der Lage war, es selber in den Hafen zu manövrieren. 

Zu einem zweiten Einsatz kam es nach dem zweiten Tauchgang. Auf dem Weg zurück in den Hafen bemerkte die Bootsmannschaft der "Hope" ein Segelboot mit mehreren Personen an Bord, die durch Winken auf sich aufmerksam machten. Der Motor des Segelbootes war zu schwach, um gegen den inzwischen unerwartet starken Wind anzukommen und so trieb es immer weiter ab. Kurzerhand wurde das Segelboot ebenfalls in den Hafen geschleppt. Erneut wurde ein häufig geübtes Manöver unter erschwerten Bedingungen gemeistert, schließlich saß der gesamte zweite Tauchtrupp mit an Bord unseres Motorrettungsbootes. 

Nach einer Feedbackrunde wurde dann die Gelegenheit genutzt, noch die Hochwasserrollen vom Boot "Herbert" zu testen.